Kapitel 16

Der Archon, den er gerettet hat, heißt Fokrul und er verehrt Uldren wie einen Vater und Gott. Uldren begreift, jetzt, was sie zusammengeführt hat. Sie sehen beide eine Zukunft für ihr gebrochenes Volk ... eine Zukunft, die man nicht erreicht, indem man zurückblickt. Fokrul erzählt Uldren, wie die Gefallenen durch die Abhängigkeit von Maschinen verkrüppelt wurden; wie sie sich an Traditionen festhielten, statt sich selbst in den Abgrund zu werfen, um durch Auslöschung eine Wiedergeburt als neue Art anzustreben.

„Mir geht es genauso“, sagt Uldren zu Fokrul, während er ein kleines Galliot-Modell aus einem Stahlblock schnitzt. „Wir sagen, wir existieren auf der dünnen Line zwischen Dunkelheit und Licht, Fokrul. Aber mein Volk hat sich schon immer leicht in die Irre führen lassen.“

„Welche Zukunft siehst du für Erwachte?“, fragt ihn Fokrul.

Welche Zukunft? Nachdem er Mara gefunden und gerettet hat? Ihm wird bewusst, dass es ihm egal ist. Er hat so viele Jahrhunderte damit zugebracht, im Umkreis der Erwachten-Gesellschaft herumzuschleichen, Herausforderer abzuwehren, zu spionieren, die Drecksarbeit für Mara zu erledigen ... Nichts ist von Wert außer in Bezug auf Maras Pläne.

Nicht mal er selbst.

„Von mir aus können sie sterben“, sagt er mit einer Brutalität, die er von sich selbst nie erwartet hätte. Wollte er sein Volk nicht retten? Nein, nein. Mara wollte sie für ihre Zwecke vernichten—die Erwachten haben absolut keinen Wert, außer sie dienen ihrem Plan. „Wenn ein Teil von ihnen überlebt ... wird es der würdige Teil sein.“

Wünscht er sich die Auslöschung der Erwachten? Ist es das, was er sich in Wahrheit wünscht?

„Wir haben etwas zu erledigen“, teilt er Fokrul mit. „Das Haus der Könige kommt meinen Plänen jetzt, äh, ungelegen. Ich wünsche ...“ Er wedelt mit dem Messer. „Liquidation.“

Fokrul blickt scharf von seinen eigenen Messern auf, dunkle Äther-Schwaden wie Nebel um sein Gesicht. „Ist es Zeit? Zeigen wir ihnen jetzt die Zukunft?“