Kapitel 5

Ich habe mein Bestes gegeben, mich als Stimme der Vernunft anzubieten, während du weiter deinem Pfad gefolgt bist. Ich habe nicht viele Fakten für dich, nur Erfahrung, die Wahrheit meines Seins. Aber hier ist eine weitere Wahrheit.

Nur wenig, das ich dir erzählt habe, ist neu. Jedes Wort. Jede Frage. Jedes Mal, wenn ich die angefleht habe, zu reflektieren. Ich habe dich in eine Richtung geschoben, die du schon gewählt hattest. Deine Handlungen zu bedenken liegt in deiner Natur, das habe ich gesehen. Und davon gehört, wenn die anderen Hüter von deinen Leistungen erzählen, von deinem Mut und deiner Selbstlosigkeit. Du magst zwar auf Messers Schneide der Verdammnis wandeln, aber du bist tief in deinem Herzen ein gerechter und nobler Krieger.

Sollte ich etwas damit zu tun gehabt haben, dass du mehr an Personen und an die Welten um dich herum denkst, solltest du dank mir besser erkennen, was du bist und was du werden kannst, dann bitte. Aber all das, alles, befand sich bereits in dir.

Das soll keine Aufmunterung sein. Das ist kein Egoboost für einen Helden. Ich sage dir das, weil ich Dinge weiß, die du nicht weißt – aus Erfahrung.

Ich stelle mir vor, wie du gerade deine wahre Natur in Frage stellst: „Wer ist dieser Dahergelaufene, der mich definieren will? Meine Gedanken? Meine Taten?“ Vielleicht bist du vor mir gewarnt worden. Vielleicht hast du sogar etwas Angst. Schließlich „spielt der Mann mit der Goldene Kanone nicht gut mit anderen“. Der ganze Unsinn ist dir überlassen. Hier nur ganz schnell etwas zur Verteidigung meiner Absichten …

Wenn sie nicht völlig in deinem besten Interesse wären, wäre diese Konversation mit Blei geführt worden anstatt mit Worten. Und es wäre deine letzte gewesen.

Du hast zwar dunkle Gedanken und bist nicht unschuldig, aber wir sind alle weit entfernt vom Reinsein. Die Besten unter uns werden nicht dadurch ausgemacht, weil sie frei von Sünde sind, sondern sie das Gewicht ihrer Taten spüren, aber dem Gewicht, der Versuchung nicht nachgeben.

Und ich weiß um ein Geheimnis, das du nicht kennst. Wie und Warum spielt keine Rolle, das ist eine Unterhaltung für einen anderen Tag. Doch wisse …

Wenn du am Tiefpunkt angelangt bist, wenn die Hoffnung verschwunden ist und du ganz allein bist, in der Welt und in deinem Kopf. Wenn die Chancen gegen dich stehen und Verzweiflung von dir Besitz ergriffen hat, dann erinnere dich an dein Feuer, denn es ist immer da. Sobald einmal entzündet, durch Wut oder damals Angst, wird die Flamme immer bleiben, ein Leuchtsignal an die Ewigkeit, dass du hier bist und aufrecht stehen wirst, egal, welche Hindernisse sich dir entgegenstellen. Und am Ende werden es nicht Geflüster und Schatten sein, die dich retten, wenn du so willst, die Korruption, die nur missbrauchen will. Nein.

Es werden deine ersten lauten Worte und die letzten deiner Feinde.

Hinterfrage den Moment nicht. Das ist mein bester, mein einziger Rat. Greif zu. Sprich deutlich. Die Echos, gefolgt von der Stille, werden die Geschichte erzählen und das Letzte Wort wird auf immer dein sein.

—S.