Kapitel 5

I.I
Selbstzufriedenheit bremst jede Evolution—Bequemlichkeit bringt den Tod, Selbstsicherheit ist eine Lüge.

I.II
Leid ist der Katalysator für Veränderung. Wer das Leid fürchtet, tritt auf der Stelle.

I.III
Der Ursprung des Leids ist alles, was wir nicht wissen.

I.IV
Das Unbekannte ist nicht einladend. Es ist dein Feind.

I.V
Sei brutal im Kampf gegen das Unwissen, das droht, dein Wachstum zu hemmen.

I.VI
Das Streben nach Wissen ist der reinste aller Kriege.

I.VII
Leben ist Krieg—innen und außen. Leiden ist keine Qual, es ist Leben.

„Blicke auf dein Leid und wisse, dass es eine Gabe ist, wie nur diejenigen, die nach Höherem streben, wahrhaftig leiden. Allen anderen wird nur Leid zugefügt.“
—11. Einsicht, 7. Buch der Trauer

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Nun beginnt das wahre Leiden. Unser größter Wunsch ist es, es nur auf uns zu beschränken, doch das ist nicht möglich. Andere werden durch uns beeinflusst. Damit wir die uns gesteckten Ziele erreichen, werden andere einen Preis bezahlen, den sie nicht verstehen. Das ist der Weg und wir dürfen nicht von ihm abkommen.

Vales Plan hat viele Facetten und könnte leicht schiefgehen, würde die Wahrheit denen bewusst, die uns herausfordern. Und doch ist es den Aufwand wert, denn es gibt keine Garantie auf Erfolg. Dass unser einziges Beispiel—der gefürchtete Yor—auf so tragische Weise scheiterte, lässt vermuten, dass uns ein ähnliches Schicksal ereilen kann, sollten wir jemals ins Wanken geraten. Und doch müssen wir es versuchen—müssen in die Nacht hinaustreten und das Leiden mit offenem Geist und offenen Armen begrüßen.

Das ist unsere Aufgabe, unsere Bestimmung. Nicht alle Helden können frei im Licht wandeln.

—Handgekritzelte Notiz zu Teben Greys Übersetzung der alten Schar-Texte