Kapitel 4

Und als die zweite Sonnenwende richtig begann, kamen viele Erwachte und auch Ahamkara zur Träumenden Stadt, um das wahnsinnige Vergnügen zu feiern, am Leben zu sein. Diejenigen, die kamen, trafen in den Gärten von Esila ein und Azirim war der allerletzte. Als sie ihn landen sah, sagte Esila zu ihm: „Ah! Du bist mutig. Glaubst du wirklich, du hättest dir das Recht verdient, an diesem Ort zu feiern?“

Und Azirim antwortete: „Bitte, kluge Frau. Ich habe Welten und die Sterne selbst umrundet. Ich bin nur hier, um einem Volk zu gratulieren. Wenn du mir zuhörst, kann ich beweisen, dass ich die Gnade, die du mir gewährst, nicht vergeuden werde.“

Und Esila erwiderte: „Wir haben deinen Unbesonnenheiten oft genug zugehört. Ich weiß, was passiert, wenn man dich gewähren lässt. Ich brauche keine Versicherungen.“

Und Azirim entgegnete „Meine Unbesonnenheiten? Kluge Frau, ich gebe zu, dass ich die Wahrheiten, die du mir verraten hast, anderen eingeflüstert habe, um diejenigen zu täuschen, die mich täuschen wollten. Aber bin ich jemals mit hungrigen Fängen auf dein Volk losgegangen? Habe ich euer Vertrauen in Brand gesetzt? Ich habe meine Fehler erkannt. Lass mich dir beweisen, wie ich mich verändert habe.“

Und Esila, obwohl sie ein Aufflackern in Azirims Spiegelbild sah, konnte einer Geschichte der Wiedergutmachung nicht widerstehen. Esila streckte die Hand aus und winkte Azirim vergebend zu. Und Esila sagte zu ihm: „Geselle dich zu uns und freue dich, aber lass mich erst dein Bekenntnis hören.“

Und so eingeladen beugte Azirim sein verziertes Haupt, verbarg insgeheim ein Lächeln und sprach mit der Begnadigung, die Esila ihm erteilt hatte. Er erzählte von seinem Bedauern darüber, wie viele gute Händler er in der Hauptstadt Interamnia getäuscht hatte. Er erzählte von seiner Nachsicht gegenüber den reisenden Korsaren, die der Heliopause ohne seine Hilfe nicht entkommen wären. Er erzählte von seiner Reise, um die Eutech zurückzuholen, die die ruchlosen Plünderer der Gefallenen Pallas gestohlen hatten, und er benannte seine Freunde und diejenigen, die gütig zu ihm gewesen waren. Und von den lärmenden Gruppen jenseits der üppigen Gärten von Esila kam ein Publikum aus Techian-Lehrlingen und rotwangigen jungen Korsaren. Sie knieten im taufrischen Gras und hörten zu. Und während sie zuhörten und Azirim sprach, wurde sein Appetit immer größer. Die Nacht brach über die Träumende Stadt herein.

Und Azirim sprach zu denen, die hingerissen knieten: „Kommt, lasst mich für euch die Auslöschung besingen. Lasst mich singen von Leben, die an wunderschönen Orten verloren wurden, oh mein Publikum. Singt mit mir, singt!“ Er befahl ihnen aufzustehen und führte sie singend hinab und weg von den Gärten von Esila. Er breitete seine Schwingen aus und flog hinaus in die leere Luft jenseits der steilen Klippen, die die Gärten umgaben. Und diejenigen, die zufällig aus entfernten Pavillons auf die Gärten blickten, meinten eine fröhliche Parade zu sehen, einen freudigen Chor.

Und sie hörten nicht, wie der Gesang endete.

Und sie hörten nicht, wie die Körper auf die Küste unterhalb aufprallten.

Und sie sahen nicht, wie Azirim wuchs oder lachte oder floh.