Von Atheon zu sprechen, bedeutet, gewisse Grenzen zu akzeptieren. Wir sind nicht wirklich in der Lage, eine Entität zu verstehen, die sich simpler Kausalität widersetzt. Lass uns also diese Grenzen anerkennen und weitermachen.

Atheon wartet in der Gläsernen Kammer. Genau wie Atheon „Vergangenheit“ und „Zukunft“ umgeht, genauso unmöglich ist es zu bestimmen, ob Atheon die Kammer erschaffen hat oder die Kammer Atheon. Kausalpfade jeder Achse des Zeit-Raum-Gefüges laufen bei Atheon zusammen.

Atheon hat eine Funktion inne. Wir vermuten, dass er das Konfluxsystem des Vex reguliert und überwacht. Was sind diese Konfluxe? In welcher Beziehung stehen sie zu dem physischen Vex-Netzwerk, das soviel von Merkur und Venus verschlungen hat?

Wir können nur raten. Vielleicht stellen diese Konfluxe die Erweiterung dieses Netzwerks durch Zeit und Raum dar. Vielleicht benutzen die Vex geschlossene, zeitähnliche Krümmungen, um unergründliche Berechnungen zu lösen. Oder vielleicht wollen die Vex in ein physisches Substrat eingehen, so dass ihre Gedanken direkt in das Fundament des Universums eingehen.

Wenn also Physik ein Regelwerk ist, mit dem der Kosmos sich selbst kalkuliert, dann versuchen die Vex vielleicht, sich in diese Kalkulationen einzuschleichen, damit sie selbst zu einem Gesetz der Realität werden, ganz untrennbar von der Existenz selbst. Ein Virus im System. Vielleicht war Atheon das Kernstück dieses Projekts, ein Befehlsnexus, der alle Bemühungen durch die Zeit hindurch miteinander verband.